5/10/2025

ORT auf Reisen

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Unser diesjähriger Büroausflug hat uns per Zug und per pedes ins Tessin – und dabei in zwei Tagen fast durch die ganze Themenwelt unseres Fachs – geführt.

Im Misox sind wir von Soazza aus in die aussergewöhnliche Landschaft der Kastaninenselven eingetaucht, haben Jahrhunderte alte Kastanien bestaunt und uns gefreut, dass sich heute ein Verein um den Erhalt der zwischenzeitlich vergandeten Selven kümmert.

Die über Jahrhunderte von ihrer extensiven Nutzung geprägten, lockeren Edelkastanienwälder waren früher die wichigste Nahrungsquelle der lokalen Bevölkerung. Heute sind sie ein exemplarisches Beispiel für die extensive, landschaftspflegerisch wertvolle Bodennutzung und nicht zuletzt landschaftliche Perlen von aussergewöhnlicher Biodiversität.

In Monte Carasso, bis heute Pilgerort für viele Architekturstudentinnen und -studenten, sind wir unter kompetenter Führung auf den städtebaulichen Pfaden Luigi Snozzis gewandelt. Und konnten live erleben, wie seine strengen Bauregeln nach und nach ihre Wirkung im Freiraum entfalten:

Konsequente Verdichtung im Dorf, radikale Freistellung des zentralen Platzes, der dank der öffentlichen Nutzungen rundum lebt. Im dörflichen Massstab zeigt sich, dass im Städtebau Geduld und Beharrlichkeit Gold wert sind: Über Jahrzehnte am Konzept von Snozzi festzuhalten, hat sich ausgezahlt.

Im Steinbruch Ongnaro Graniti in Cresciano konnten wir selbst Hand anlegen und erleben, wie ein wichtiger Baustoff unserer Branche entsteht, der berühmte Tessiner Gneis.

Schliesslich haben wir im Garten des Museo Villa dei Cedri historische Gartenkunst genossen und einges über die Herausforderungen der Gartendenkmalpflege in Zeiten des Klimawandels erfahren. Selbstverständlich haben wir daneben auch gut gegessen, viel gelacht und einfach, doch mit fürstlichem Ausblick übernachtet: in der Jugendherberge in Bellinzona.