21/4/2023

Lenzburgs neuer Park steht in den Startlöchern!

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Zwischen einer eingehausten Strasse und den SBB-Geleisen liegt in Lenzburg eine besondere Brache: ein stillgelegtes Gleisfeld der Seetalbahn. Hier soll das neue Bezirksgericht entstehen. Und rundum ein ungewöhnlicher neuer Grünraum. Der Malagapark. 2015 fand der Wettbewerb statt, 2022 wurde der Gestaltungsplan bewilligt und der Kredit vom Volk gutgeheissen. Nun ist das Bauprojekt eingereicht und damit ein wichtiger Meilenstein erreicht.

Aus der isolierten Stadtbrache soll ein zugänglicher Freiraum werden: für die Beschäftigten der nahen Gebäude, für die Anwohnenden der angrenzenden, an Grünflächen armen Quartiere – aber auch für Eidechse, Königskerze und andere wertvolle Arten, die sich am alten Gleisstandort wohlfühlen und etabliert haben.
 
Entstehen soll am Malagarain weniger die vielzitierte, opulente grüne Oase, sondern vielmehr ein Ort, der seine besonderen Ausstrahlung, seine Anziehungskraft, seinen ökologischen und stadtklimatischen Wert aus der Industriegeschichte des Umfeld zieht: Ein Park, in man auf den Spuren der alten Gleisanlagen der Seetalbahn wandelt.
 
Die ehemaligen Gleisstränge geben die Formensprache vor: Bänder, die sich auffächern. Die Besonderheit des Parks ist sein Boden. Die Bänder bestehen aus unterschiedlichen Substraten, von grobem Schotter und kiesigen Böden, wie sie für Gleisbereiche typisch sind, bis zu humusreichen Böden. Die Kombination aus Bodensubstrat und Exposition ergibt ganz unterschiedliche Wachstumsbedingungen. So entsteht über der Erde eine grüne Bänderung: von Schotterrasen über Magerwiesen und Blumenwiesen bis zu Hochstaudenfluren reicht das Spektrum, das sich hier entwickeln darf und so, mal üppiger, mal lückiger, mal höher und mal niedriger, die einstigen Gleise nachzeichnet.
 
Ein wertvolles Relikt der alten Gleisanlage, die Vögeli-Doppelweiche von 1880, wird als Freiluft-Ausstellungsstück in den Park integriert. Für Bahnfans eine Trouvaille, die einen Abstecher vom nahen Lenzburger Industriepfad wert ist – für alle anderen ein überraschendes, doch stimmiges Element, das die Parkvielfalt bereichert. Im Schatten von Bäumen und Sträuchern, zwischen Wegen und den verschiedenen Vegetationstypen ist Platz für Kinderspiel und Ruhe, die Mittagspause, das Sonnenbad und die informelle Besprechung – und für die Natur.
 
2024 sollen die Bauarbeiten beginnen. Und etwas später das Wachstum. Wir freuen uns auf den Baustart!

  • Wettbewerb 2015, 1. Rang
  • Bauherrschaft Bezirksgericht: Kanton Aargau
  • Bauherrschaft Malagapark: Stadt Lenzburg
  • Architektur Gericht: ARGE Herzog Architekten, Zürich / am-Architektur, Lenzburg